Hallo,

Ich kenne die Familie Ekerst seit 2006. Wir haben uns auf der BDRC Weihnachtsfeier kennen gelernt. Holger war mit Sally dort, Mami durfte zu Hause bleiben. Über die Jahre habe ich mich immer gefreut sie zu treffen. Sei es mit einem Camaro, Holger als Crewchief, oder mit Sally im JD. Umso mehr freut es mich, dass Holger hier seine Saison Revue passieren lässt. Bewegt war sie ja. Doch lest selbst.

Ekerst Racing ProET Saison 2014

Ein Rückblick auf die Saison von Holger Ekerst

Eigentlich sollte unser Camaro schon 2013 an den Start gehen aber da waren die Ziele von mir einfach zu hoch gesteckt worden. Den Wagen haben wir für meine Tochter Sally angeschafft um einen nahtlosen Übergang vom Junior Dragster zum Doorslammer zu ermöglichen. Da das Auto komplett neu aufgebaut wurde und kein Stein mehr auf dem anderen blieb, habe ich mich dazu entschlossen den Wagen erst einzufahren und ihn Sally zu übergeben wenn er richtig funktioniert und sicher ist.

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Da kam dann die ProET Serie ins Gespräch. Wenn man schon beim einfahren ist, dann könnten man doch gleich ein paar Punkte mitnehmen, so der Gedanke.

Gesagt, getan, zum Testen war das T&T in Bechyne anvisiert, welches dann leider abgesagt wurde. Somit fand das Rollout beim ersten Rennen zur ProET Challenge in Alkersleben im Mai statt.

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Das Auto funktionierte gleich ganz gut und es fuhr gerade aus. Ein paar Sachen waren trotzdem nicht in Ordnung, z.B. war das Line Lock verkehrt angeschlossen, (Einbauanleitung braucht man ja nicht, weiß man ja alles). Ich

konnte damit keinen Burnout machen und die Laufzeiten waren ziemlich unbeständig. Dazu kam noch dass ich mich als Fahrer erstmal an den ganzen Ablauf gewöhnen musste. Ich bin erst einmal in 2008 ein Rennen in Luckau gefahren, bin damals sogar dritter geworden, aber das ist schon ein paar Tage her. Jedenfalls lief es von Lauf zu Lauf besser. Im Rennen bin ich dann in der ersten Runde raus, knapp verloren aber trotzdem mit dem Wochenende sehr zufrieden. Punktemäßig kam nicht viel dabei raus, 12 an der Zahl aber angesichts der Tatsache, dass einige Teilnehmer aufgrund technischer Defekte gar nicht starten konnten, war das nicht schlecht mit einem komplett neuen Auto. Alles war noch heil und das war auch wichtig, denn eine Woche später war bereits der nächste Lauf bei den Grand Nationals in Bechyne.

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Bei den Grand Nationals sah es dann schon besser aus. Das Line Lock war jetzt richtig angeschlossen und ich konnte nun die Reifen richtig anwärmen, was die Laufzeiten gleich viel beständiger machte. Ich konnte mich qualifizieren und habe am Sonntag auch die erste Runde gewonnen. Bei dem Lauf hatte ich eine Reaktionszeit von 0,015 Sek. und bekam dafür die 10 extra Punkte für die beste RT im Rennen. In der zweiten Runde hatte ich einen Byerun und im Halbfinale ist der Motor beim Loslassen der Transbrake abgestorben (abgemagert). Das wäre vielleicht auch zuviel gewesen mit dem fast neuen Auto gleich ins Finale zu fahren. Was blieb war Platz 3 und 63 Punkte. Das wiederum bedeutete Platz 2 in der Challenge. Eine rießen Sensation für unser Team und die Freude darüber war einfach riesig!!!

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Nach Bechyne war eine längere Pause und wir haben einige Kleinigkeiten am Auto verändert bis zum Juli Rennen in Bitburg.

In Bitburg war das Auto extrem unbeständig was die Laufzeiten betrifft, 0,3 Sek. hin und her. Letztendlich reichte es doch noch für Platz 14 in der Quali und ich konnte den ersten Rennlauf sogar gewinnen, weil mein Gegner ein Rotlicht fuhr. Runde 2 habe ich verloren weil ich 0,03 Sek. an der Ampel langsamer war und mein Gegner 0,09 Sek. näher am Index war. In der Challenge blieb ich immer noch auf Platz 2. Danach haben wir schnell zusammengepackt um noch rechtzeitig nach Hause zu kommen, um das Fussball WM Endspiel nicht zu verpassen (wir haben es geschafft).

Rennen #4 war für uns bei den Public Race Days in Hockenheim. Zuhause hatte ich einen anderen Vergaser montiert, in der Hoffnung das Auto könnte dadurch konstanter werden. Der Motor lief zuhause schon etwas hoch im Standgas aber es war noch OK zum fahren. In Hockenheim angekommen waren es nach dem Abladen dann schon 3000 Umdrehungen und es war klar dass der Motor irgendwo Falschluft zieht. Um wenigstens einen gezeiteten Lauf zu haben habe ich mich entschieden trotzdem erst einmal zu fahren und später der Sache nachzugehen. Es kam sogar eine neue Bestzeit dabei heraus, aber es war schon eine ganz schöne Anstrengung mit einem Auto, dass schiebt wie blöd, durch die Menschenmassen zum Start zu fahren. Zurück im "Fahrerlager" fanden wir den Fehler dann. Es war die Ansaugbrücke die undicht war und wir konnten den Schaden beheben. Das Standgas war wieder perfekt. Im laufe der Reparatur ist natürlich etwas Öl und Kühlwasser über den Motor gelaufen und wir hatten eigentlich alles wieder schön abgeputzt aber nach dem Burnout hat das Streckenpersonal ein paar Tropfen Flüssigkeit auf der Strecke unter dem Auto entdeckt und ich wurde zurückgepfiffen, was ja auch OK ist. Also das Auto ein Stück zurückschieben und warten bis das Feld durch ist. Danach habe ich ihn angelassen um zu wenden und ins Fahrerlager zurück zu fahren. Dabei habe ich vergessen die Wasserpumpe einzuschalten und innerhalb von ca. 15 Sek. war alles voller Dampf und ich konnte nicht mehr aus der Scheibe sehen. Also Maschine aus und schieben. Am Eingang zum Lineup angekommen mussten wir feststellen dass es unmöglich war durch die Massen von Menschen, Autos und Motorräder unser Auto zurück ins Fahrerlager zu schieben. Uns blieb nichts anderes übrig als das Werkzeug, also Wagenheber etc. ins Lineup zu holen, um den Wagen dort zu reparieren. Es hatte sich herausgestellt das nur ein Wasserschlauch geplatzt war der nur gekürzt werden musste.

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Wir haben das Auto aufgebockt und unten alles abgewischt, damit nicht wieder irgendwas heruntertropft am Start. Als wir endlich fertig waren und das Auto wieder im Lineup stand fing es an zu regnen. Jetzt war erstmal Pause und es waren auch nicht mehr so viele Leute unterwegs, so dass wir das Auto ins Fahrerlager zurückfahren konnten. Zum zweiten Qualilauf musste ich durch die Wiese fahren um rechtzeitig da zu sein, denn es war ab der Sachskurve ein Mega Stau und kein Durchkommen mehr. Dann passierte es, ich war auf der rechten Bahn, etwa bei 1000 Fuss / 300 Meter war plötzlich völlige Ruhe, der Motor war aus und das Auto hat angefangen sich zu drehen. Lenken half nichts mehr und es ging ungefähr im 45° Winkel in die Mauer. Ich wusste erstmal gar nicht was passiert war aber im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass ein Ventilteller von seinem Schaft abgerissen ist und sich in den Brennraum gelegt hat, was einen Motorplatzer zur Folge hatte. Das ganze Öl und Wasser hat sich unter anderem über die Hinterreifen verteilt und es fuhr sich wie auf Glatteis.

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An der Stelle Mal ein großes Lob an die Streckencrew und Sanitäter die alle sofort zur Stelle waren. DANKE !

Nach einem kurzen Check im Medical Center konnte ich wieder zurück ins Fahrerlager wo der Abschleppwagen schon damit beschäftigt war das Wrack auf den Hänger zu heben. Es war klar dass die Saison damit gelaufen war und wir konnten es uns am Sonntag auf der Tribüne gemütlich machen. Ich fiel in der Challenge dadurch auf Platz 4 zurück.

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Saison zu Ende? So dachten wir zuerst aber wir hatten unseren Kumpel Volker Heldt nicht auf der Rechnung. Als er hörte was mir passiert war hat er mir sofort sein Rennauto angeboten um damit die Nitros zu fahren.

Mit Volkers Auto hatten wir das ganze Jahr schon Probleme. Wir hatten in seinen 79er Camaro einen LS1Motor eingebaut und diesen auf Vergaser umgerüstet. Das ganze hat nicht richtig mit der Zündanlage mit den 8 Zündspulen harmoniert sodass wir ihn auf Verteiler umgebaut hatten. Das Ganze lief dann trotzdem nicht rund und Volker hatte sich deswegen entschlossen nicht an den Nitros teilzunehmen. Es ist auch nicht unbedingt das Rennen um irgendwelche Tests durchzuführen, aber ich habe das Angebot von Volker trotzdem angenommen. Ich habe das Auto am Donnerstag abgeholt und wir haben am Abend ein paar Kleinigkeiten ausgetauscht im Zündungsbereich. Dann am Freitag in der Früh habe ich auf einer geheimen Teststrecke probiert und plötzlich lief der Wagen ohne Probleme.

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Also vor zum Start und Index angeben aber was für einen? Ich habe dann mal 11,8 an die Scheibe schreiben lassen, gefahren bin ich dann 10,6. OK. Insgesamt konnte ich mich als 14er qualifizieren mit 0,07Sek. am Index. Beim ersten Rennlauf am Samstagabend fuhr mein Gegner unter seinen Index und ich war eine Runde weiter aber am Sonntag in Runde 2 habe ich verschlafen und mit einer RT von fast 0,5 Sek. bin ich dann ausgeschieden. Geblieben ist der vierte Platz der ProET Challenge, ich bin zwar punktgleich mit dem dritten aber der hat einen Sieg zu verbuchen und das zählt dann mehr als mein dritter Platz in Bechyne. Volkers Auto funktioniert endlich wir hatten eine sehr gute Stimmung im Team an dem WE.

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Ein dickes Dankeschön an Volker

Volker ist dann mit dem Wagen beim Hillsrace in Italien angetreten und aufs Treppchen gefahren mit Platz 3 in der Klasse ProET

Unser Rennauto wird im Frühjahr wieder fit sein und wir werden sehen was wir machen. Entweder fahre ich wieder die Challenge oder Sally oder wir beide, mal sehen. Es hängt auch viel davon ab wann die Renntermine sind, denn Sally macht 2015 ihr Abitur auf der Fachoberschule was natürlich erstmal Vorrang hat.

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Zum Schluss Danke an alle die uns 2014 unterstützt haben, Danke an mein Team, ihr seid die besten. DANKE!!

Holger Ekerst

 

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