Das Tektonische Gefüge des europäischen Dragracings verändert sich gerade. Einige Veranstalter von Dragster EM Rennen haben sich über den Winter zur Track Group Europe zusammengeschlossen. Nun haben wir in Europa zwei Vereinigungen die den Sport nach vorne zu bringen wollen. Die große Frage wird nun sein, ob beide es schaffen gemeinsam an der Zielerreichung zu arbeiten, oder sich gegenseitig ausbremsen.

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Die Speedgroup ist mittlerweile eine bekannte und auch anerkannte Größe im Dragracing. Gegründet 2006 als eine GMBH, hat sie mittlerweile 101 Teilhaber. Seit 2009 ist sie die ausführende Kraft der FIA Dragracing EM, seit 2010 auch für die...

UEM Drag Bike EM zuständig. Seit 2011 hat sie sie NDRS (Nordic Drag Racing Series) und die SDL (Swedisch Dragracing League) übernommen und baut die EDRS Sportsman Series auf.

So weit so gut. Die Speedgroup wurde quasi von Fahrern gegründet. Eine Fahrervereinigung um die Position der Fahrer zu stärken. Diese Position ist seit ihrer Gründung stark gefestigt, sieht man was die Speedgroup in den letzten Jahren alles geleistet hat. Neben der Position der Fahrer hat die Speedgroup von Anfang an das Ziel, den Dragstersport in Europa populärer zu machen und besser zu vermarkten, ihn auf ein professionelleres Level zu bringen. Mehr Geld von Sponsoren soll fließen und bei den Teams ankommen, was wiederum besseres Equipment und bessere Leistungen und vollere Felder zur Folge haben soll.

Mittlerweile fühlen sich die Veranstalter, oder zumindest Teile von ihnen unter Druck. Nicht anders ist es zu erklären, dass auch sie sich zu einer Vereinigung zusammengeschlossen haben. Die Gründungsmitglieder der Track Group Europe stammen aus England, genauer gesagt von der Trackback Racing Ltd., das ist die Firma von Keith Bartlett, die unter anderem den Santa Pod Raceway betreibt, sowie in Person von Bartlett die Rechte an der FIM Drag Bike EM inne hat. Des Weiteren ist Deutschland mit dem Badischen Motorsportclub als Ausrichter der Nitrolympics mit im Boot, ebenso die FHRA (Veranstalter unter anderem des Finnischen EM Laufes in Alastaro), sowie die S-Riders Kit, die in Kunmandaras auch schon UEM Dragracing EM Läufe ausgetragen haben. Mit anderen Veranstaltern ist man am verhandeln. Man merke, die Veranstalter der Rennen in der Tierp Arena sind im Moment nicht mit dabei. Die Track Group Europe hat Ziele wie die Speedgroup. Sie will die Dragracing EM weiter nach vorne bringen, die Vermarktung verbessern, durch mehr Sponsoren mehr Geld in Umlauf bringen und so weiter. Alles zum Wohle des Sports.

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Zum Festhalten: Ähnliche, oder fast gleiche Ziele der beiden Parteien, beide aber von ihrem eigenen Blickwinkel.

Die Frage: Wohin führt das?

Wenn man die FIA und UEM Dragracing Europameisterschaft seit Mitte der Neunziger betrachtet, so muss man feststellen, das Keith Bartlett mit seiner Leidenschaft für Fueler und deren Vermarktung die gesamte EM ins Leben gerufen und sehr positiv beeinflusst hat. TV Sendungen, Sponsoren…

Ab 2006 kommt dann die Speedgroup ins Spiel und die Kräfteverhältnisse verschieben sich. Jetzt 2013 verschieben sie sich erneut. Was wird das für Effekte haben, werden sie positiv für den Sport sein, oder reiben sich hier zwei Parteien auf, so dass am Ende des Prozesses nicht mehr viel von der Dragster EM übrig bleibt.

Als Beispiel. Bereits im Januar wurde veröffentlicht, dass die Speedgroup nicht länger die Bike EM als Ausrichter betreuen wird, sondern der Rechteinhaber Bartlett eine andere Abwicklung der Bike EM für 2013 einführen wird. Ob das nun in beiderseitigem Einvernehmen geschehen ist weiß ich nicht.

Wir werden sehen ob die EM in ein paar Jahren besser dasteht, oder sie aufgerieben wurde und es eine Serie ist, die bei Fahrern, Veranstaltern und Fans keine Rolle mehr spielt.

Text und Bilder: Markus Münch

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