Ramon van der Werf ist ein bekannter Dragracer aus den Niederlanden. Er sieht aus, als wenn er direkt aus den 50ern entsprungen wäre. Er ist passionierter Moparist und hat sein Herz vor langer Zeit an die Funnycars der 70er Jahre verloren. Sein letzter Rennwagen war ein Willys Coupè, welches er selbst aus dem Nichts aufgebaut hat. Der Wagen lief in Super Gas und Super Comp für zwei Jahre. Der Kompressormotor war dabei schon aus großer Entfernung einwandfrei zu identifizieren. Im August 2009 verunglückte Ramon mit dem Dragster in Drachten und nur er, der Motor und eine Tür blieben heile. Alles andere musste er in die Tonne klopfen.

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Alles Schlechte hat auch etwas Gutes in sich. Ohne Rennwagen wollte Ramon nicht sein und so kam es, das er sich bereits im Dezember 2009 daran machte seinen Traum eines eigenen Nostalgia FC im Stiele der siebziger Wahrheit werden zu lassen. Am Sonntag den 28 November 2010 fuhren die Beschleuniger Jungs 900 Km nach Belgien und zurück, ...

um zu sehen was aus Ramons Vision geworden ist.

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Wir haben vorher bereits per Email mit Ramon gesprochen. Hier nun seine Ausführungen zum Wild’r at Heart Funnycar.

Man liest auf jeden fall die Begeisterung und seinen Stolz auf sein Werk heraus. Und zu was? Zu Recht!!!

„Hey,

nur mal um eine Minute ernst zu sein, ich habe das FC in den letzten 10 Monaten komplett selbst gebaut. Es ist auf einmal ernster geworden als ich es geplant habe. Die Zeit nachdem ich den Willys zerstört und glücklicherweise überlebt habe ging rasch vorbei und ich realisierte, dass ich meine anderen Träume verwirklichen muss, bevor mein Leben vorbei ist. Das kann ja bekanntlich schnell geschehen… Also fing ich an zu bauen und nun bin ich in der letzten Phase mein FC fertig zu stellen. Es hat meine komplette Freizeit und Geld gekostet, dass ich besitze, hat mir alle anderen Freuden des Lebens genommen, aber…. Schaut es euch an, was bekomme ich für diesen Einsatz zurück!!!

Ich liebe und verehre die Funnycars der 70er schon seit 20 Jahren. Ihr wisst es so gut wie ich das darum in den Staaten gerade ein Hype entsteht, oder bereits entstanden ist. Das muss für die richtig infizierten des Old School Zeugs wie uns aber nicht unbedingt gut sein, ich sehe das kritisch.  Ich hoffe aber inständig, dass die FC’s in Europa auch ihre eigene Klasse bekommen, so wie es gerüchteweise schon seit mehreren Jahren durch das Fahrerlager geistert. Es muss nicht so groß werden wie in Bakersfield…mit um die 40 + FC’s im Line up. Wir nehmen was wir bekommen. Auf jeden Fall bin ich mir sicher das diese Dragster mehr Leute an die Rennstrecken und Ausstellungen in EU bringen werden.

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Wenn man z.B „Time Warp“ (ein britisches Nostalgia FC) letztes Jahr bei den Nitrolympix gesehen hat weiß man was ich meine. Es wird gesagt, dass 2011 endlich die eigene Klasse ausgerufen wird und auf jeden Fall ein Event im Juni in Santa Pod ein Rennen beinhalten wird. Ich hoffe das sehr. Die zwei schwedischen FC’s sind auch mit on der Partie, die sind uns im Moment eh noch längen voraus.

Auf jeden Fall könnt ihr mir glauben, dass ich das FC 2011 überall in Europa testen will. Schweden, Hockenheim, Santa Pod und natürlich Drachten sind Stationen des „Wild’r at Heart“ FC’s.

Das FC habe ich genau so wie den Willys 100% nach meinen Vorstellungen gebaut. Es ging dann zwar alles recht schnell, bin mir aber sicher, das alles gut funktionieren wird. Im Moment organisiere ich gerade die „Hardware“ rund um das Rennauto. Truck, Anhänger und was sonst noch alles dran hängt. Ich kann mich dabei glücklich schätzen das ich Sponsoren haben, die mich sehr unterstützen. Zum einen Kendall, die kamen auf mich zu und fanden das Projekt spitze. Die wollen auf jeden Fall dabei sein. Dann noch der Sick Pack Speedshop und die Firma Rolltrex.

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Ich hatte die Vision schon seit einigen Jahren, doch speziell nach meinem Crash wurde die Vision langsam (oder besser gesagt schnell) wahr. Es musste ein 71er Dodge Charger Body sein, meiner Meinung nach repräsentiert er die 70er Funnycar Ära am besten. Es musste auf jeden Fall ein Mopar sein. Ich habe ihn bei der „Funny Factory“ in PA. bestellt.  Diese Nase, in meinem Fall wurde sie um 5“ verlängert um auf das 125“ Chassis zu passen, passt am allerbesten zu diesem Funnycar. Das komplette Rolling Chassis habe ich in Finnland erworben. Es gehörte original Buck Austin, der damit 1999 in den Staaten einen TAFC Rekord mit 5.53 Sek. aufgestellt hat.  Mein all Time Favorit bei den FC’s ist eh der Chi Town Hustler, also passt doch alles zusammen.

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Wie gesagt habe ich das Projekt im Dezember 2009 begonnen. Zu Beginn mit dem alten Motor aus dem Wild at Heart Willys. Seine Bestzeit war eine 8.8 Sek. auf Benzin. Da ich aber mit Methanol fahren will, hätte es mich eine Stange Geld gekostet alles auf Methanolbetrieb umzurüsten. Da ich aber bei Eurodragster.com einen kompletten Blown Hemi entdeckt habe war es besser einen fertigen Motor zu besorgen. Der Motor ist der originale aus dem Texas Bigbird (das Auto das nachdem es aus den Staaten kam unter anderem vom Briten von Gaham Ellis erst orange, dann grün in der FIA Pro Mod EM bewegt wurde und wird), also ein echtes Teil mit Geschichte. Der Motor wanderte von den Staaten nach Europa, dann nach Australien und wieder zurück nach England. Jetzt ist er im Wild’r at Heart FC verbaut“.

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Ramon will zuerst mit Methanol starten und wenn im laufe der Zeit genügend Routine angesammelt ist, dann wäre die Krönung das FC als AAFC zu betreiben, also auf Nitromethan. 2011 wird das Funnycar auf jeden Fall ausgiebig getestet, letzte Anbauarbeiten werden im Moment erledigt, danach wird die Operation mit Truck und Trailer vervollständigt und ab geht es auf die Stecke.

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We will be there…

Markus Münch und Mathias Schneider für den Beschleuniger.

Im Internet: www.wilderatheart.nl

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